Der Herbst ist da und mit Ihm die traditionelle Saison für einen Wechsel der KFZ-Versicherung. Selten war es mehr angeraten, zumindest einmal einen Tarifvorschlag als Vergleich erstellen zu lassen, sind doch die Beiträge für die KFZ-Versicherung in den letzten fünf Jahre explodiert. Doch warum ist das eigentlich so?
Ja, der Ruf der Branche eilt ihr voraus. Aber sind es dieses Mal tatsächlich die wohlbekannten Mitnahmeeffekte, die die Preise in luftige Höhen treiben?
Mitnichten! Kaum eine KFZ-Versicherung arbeitet noch kostendeckend. Die massiven Anstiege der Beiträge zur Kfz-Versicherung in den letzten fünf Jahren sind hauptsächlich auf eine Schaden-Kosten-Spirale zurückzuführen. Die Ausgaben der Versicherer für die Regulierung von Schäden sind deutlich stärker gestiegen als ihre Einnahmen, was zu branchenweiten Verlusten und folglich zu notwendigen Prämienanpassungen führte.
Die Gründe für diese Kostenexplosion lassen sich in drei Hauptbereiche gliedern:
1. Steigende Reparatur- und Ersatzteilkosten
Dies ist der mit Abstand wichtigste Preistreiber. Die Kosten für die Instandsetzung von Fahrzeugen haben sich in den letzten Jahren rasant erhöht und steigen weit über die allgemeine Inflationsrate hinaus.
Komplexere Fahrzeugtechnik: Moderne Fahrzeuge sind vollgepackt mit Assistenzsystemen, Sensoren, Kameras und Radarsystemen (z. B. in Stoßfängern und Windschutzscheiben). Schon ein kleiner Schaden erfordert oft nicht nur den Austausch eines Teils, sondern auch die aufwendige Kalibrierung dieser komplexen Elektronik. Dies verteuert die Reparatur immens.
Ersatzteilpreise: Autohersteller haben die Preise für Ersatzteile in den letzten Jahren drastisch erhöht. Der Designschutz gewährt Herstellern eine quasi-monopolistische Stellung bei sichtbaren Ersatzteilen (z. B. Kotflügeln, Türen), was den Wettbewerb und somit niedrigere Preise verhindert.
Werkstattkosten: Steigende Löhne und der Mangel an spezialisiertem Fachpersonal in Kfz-Werkstätten führen zu höheren Stundensätzen für mechanische, Karosserie- und Lackarbeiten. Auch längere Reparaturzeiten aufgrund von Lieferengpässen bei Ersatzteilen treiben die Kosten, etwa für Mietwagen, zusätzlich in die Höhe.
2. Auswirkungen der Inflation und Schadenshäufigkeit
Die allgemeine Inflation der letzten Jahre wirkt sich auf alle Bereiche der Schadenregulierung aus – von Material bis Personal.
Schadeninflation: Die Versicherer müssen die tatsächliche Teuerung in Werkstätten und bei Ersatzteilen einkalkulieren. Lag ein durchschnittlicher Pkw-Sachschaden in der Kfz-Haftpflicht vor einigen Jahren noch deutlich niedriger, liegt er heute bei rund 4.000 Euro. Die Versicherer schrieben dadurch in den letzten Jahren teils hohe Verluste.
Zunehmende Unwetterschäden: Aufgrund des Klimawandels nehmen Extremwetterereignisse wie Hagel, Sturm und Überschwemmungen zu. Diese verursachen vermehrt Teilkaskoschäden, deren Kosten ebenfalls gestiegen sind.
3. Statistische und individuelle Faktoren
Unabhängig von den globalen Kostentreibern gibt es jährliche Anpassungen, die den Beitrag zusätzlich beeinflussen.
Typ- und Regionalklassen: Jedes Jahr werden die Typklassen (Schadensbilanz des spezifischen Fahrzeugmodells) und Regionalklassen (Schadensbilanz des Wohnortes) neu berechnet. Wenn die Schadenshäufigkeit oder -höhe eines bestimmten Fahrzeugtyps oder in einer Region zunimmt, steigt der Beitrag für die dort versicherten Autofahrer – unabhängig vom eigenen, persönlichen Schadensverlauf.
Erhöhte Unfallzahlen: Auch ein Anstieg der allgemeinen Verkehrsunfallzahlen in einigen Zeiträumen der letzten Jahre führte zu höheren Ausgaben für die Versicherer.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die gestiegenen Beiträge die direkte Reaktion der Versicherer auf die extremen Kostensteigerungen bei Reparaturen und Ersatzteilen, die durch komplexe Fahrzeugtechnik und Inflation ausgelöst wurden, sowie auf die Zunahme von Naturkatastrophen sind.
Sie sehen also: der Versuch, durch Vergleich einen kostengünstigeren Tarif zu erhalten lohnt auf jeden Fall. Wir habenallein im KFZ-Bereich über 50 Partner in der Versicherungsbranche und helfen Ihnen gern. Nutzen Sie den Herbst bis zum Stichtag 30.11. und sprechen Sie uns gern an! Wir haben für jedes Problem eine Lösung!